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Erfolgreiche Premiere für Rebecca in Nürnberg

Nachdem Jenaer Sportler in den 1990er und 2000er Jahren in großer Zahl und sehr erfolgreich bei Deutschen Meisterschaften teilgenommen haben, wurde es in den letzten Jahren sehr ruhig und die Sportler begnügten sich mit Thüringer Wettkämpfen. In diesem Jahr hatten mit Rebecca Scriba und Theo Sonnenberg zwei Nachwuchssportler in den Thüringer Landeskader geschafft und sich durch gute Ergebnisse im Deutschland Cup für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Theo hatte leider schon einen Familienurlaub gebucht, aber für Rebecca ging es am vergangenen Freitag für 3 Tage nach Nürnberg zu ihrer Premiere bei den Deutschen Meisterschaften.

Am Freitag konnten wir noch die Schwimm- und Laufstrecke besichtigen. Ein sehr gewöhnungsbedürftiger Schwimmkurs (Wasserqualität) und eine technisch sehr anspruchsvolle Radstrecke warteten auf die Sportler. Sechs 90° Kurven + zwei 180° Kurven verlangten höchste Aufmerksamkeit in der Radgruppe. Auch die Laufstrecke mit vielen Wenden und Richtungswechseln machte ein gleichmäßiges Laufen praktisch unmöglich.
Nachdem alle anderen Thüringer Sportler eingetroffen waren ging es auch schon zur Länderparade, bei der sich alle Landesverbände den Zuschauern präsentierten und anschließend zur Pastaparty für die Sportler. Gut gestärkt versammelten sich alle Thüringer noch zur Wettkampfbesprechung und kleinen Taktikschulung im Hotel, bevor es recht zeitig ins Bett ging.

Der erste Wettkampftag begann mit einem lautstarken Prasseln auf dem Fensterbrett. Starkregen und Gewitter! Zum Glück ließ der bis 9 Uhr etwas nach, aber die Radstrecke wurde somit natürlich noch gefährlicher. Bis zum Start von Rebecca hatte der Regen aufgehört. Zusammen mit Helene Gessner, der zweiten Thüringer Starterin, wurde sich erwärmt und die Wechselzone vorbereitet. Die viel zu engagierten bayrischen Kampfrichter rühmten sich damit 36 Helme aus dem Verkehr gezogen zu haben, was unseren Landesverband vor größte logistische Herausforderungen stellte, da wir auch mit 5 Helmen betroffen waren. Bei Rebecca war aber alles in Ordnung und so konnte der Wettkampf beginnen.

Für uns Betreuer war nach dem Startschuss nur noch sprudelndes Wasser zu erkennen und nicht zu sehen, wo sich unsere Sportler im Pulk befanden. Rebecca hatte in den Deutschland Cups dieses Jahr immer etwas Pech und den Anschluss an die größeren Radgruppen knapp verpasst. Nicht so in Nürnberg! „Das Schwimmen lief auf deutscher Ebene mal gut für mich, da ich im Vergleich zu den Deutschlandcups einen guten Start erwischte. Als ich dann aus dem Wasser kam, war mein einziger Gedanke nur noch: Diesmal musst du die Radgruppe bekommen!“ Eltern und Betreuer am Rand taten alles, damit dies auch klappen würde. Rebecca stürmte an uns vorbei und legte eine der schnellsten Wechselzeiten des Feldes hin. Sie schloss zu den kurz vor ihr liegenden Mädels auf wurde so für diesen Kraftakt belohnt. „Die Radstrecke war im Wettkampf zum Glück besser als gedacht und die 180° Kurven auf der Strecke sorgten für keine Probleme in der Gruppe.“ Helene als sehr starke Radfahrerin schloss zur Gruppe auf und so lief die Gruppe zunehmend besser. Beim Wechsel zum Laufen kam es leider zu einer Kollision von Rebecca und Helene, bei der einiges an Schaden an Helenes Rad angerichtet wurde. Trotzdem ging es für beide schnell weiter und flinken Fußes auf die Laufstrecke. Rebecca kam an der Spitze einer größeren Gruppe aus der Wechselzone und konnte ihre Position bis ins Ziel verteidigen. Auf Platz 38 von 63 Starterinnen kam sie völlig erschöpft ins Ziel. „Mit dem Wettkampf bin ich im Großen und Ganzen zufrieden, vor allem weil ich die Radgruppe mal bekommen habe. Es wäre noch schöner gewesen, ohne den kleinen Zusammenstoß mit Helene“, lautet ihr kurzer Kommentar.

Von außen betrachtet kann sie wirklich zufrieden mit ihrer Leistung sein. Taktisch ein nahezu perfektes Rennen. Kämpferisch ein zu 100% perfektes Rennen.

Am Sonntag sollte nach nur kurzer Erholung noch das Team Relay Rennen stattfinden. Dabei bilden 2 Mädchen und 2 Jungen eines Landesverbands ein Team und müssen im Staffelmodus über sehr kurze Distanzen starten. Dabei gibt es keine Unterscheidung der Altersklassen und so waren Sportler der Jahrgänge 1997 bis 2002 im gleichen Rennen startberechtigt. Rebecca ließen wir mit Helene, Jonas und Moritz im „Jugendteam“ an den Start gehen. Gegen größtenteils mehrere Jahre ältere Sportler sollten sie hauptsächlich Erfahrung sammeln. Das Team hatte erwartungsgemäß mit dem Ausgang des Rennens an der Spitze nichts zu tun, schlug sich trotzdem achtbar. Rebecca als vermutlich jüngste ihrer Startwelle konnte die 18. Zeit von 23 Starterinnen erzielen! Sehr respektabel!

Abschließend bilanziert Rebecca sichtlich zufrieden: „Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr das Ganze nochmal erleben darf. Dafür werde ich alles geben und hart trainieren. Danke an alle, die mir das ermöglichen und an meine Trainer, die mich seit vielen Jahren trainieren und motivieren.“

Hier noch die Platzierungen der restlichen Thüringer Sportler:

Jugend B:
38. Rebecca Scriba (Triathlon Jena)
45. Helene Gessner (LTV Erfurt)
41. Jonas Hering (HSV Weimar)

Jugend A:
35. Cecylia Krauss (HSV Weimar)
39. Sophia Krohn (HSV Weimar)
19. Alexander Kull (HSV Weimar)
45. Moritz Taubmann (HSV Weimar)

Junioren:
12. Henrike Herzog (LTV Erfurt)
18. Josefine Wolfram (HSV Weimar)
13. Ricardo Ammarell (HSV Weimar)